Drinka Blome, Iris Laube-Stoll und Jan Marenbach: Unterrichtshospitationen: Reformpotentiale.

Drinka Blome, Iris Laube-Stoll und Jan Marenbach

Unterrichtshospitationen: Reformpotentiale.


Unterrichtshospitationen sind fester Bestandteil der 2. Phase der Lehrer:innenausbildung; sie dienen als Ausbildungsformat der Anleitung, Beratung, Unterstützung, aber auch der Beurteilung der Referendar:innen durch ihre jeweiligen Semianrausbilder:innen. In der Praxis treten die beratenden und unterstützenden Anteile leider häufig zugunsten der Beurteilung und der Überprüfung des Leistungsstandes der Referendar:innen in den Hintergrund, sodass das wertvolle Potential von Unterrichtshospitationen ungenutzt bleibt. Vielmehr noch – sie werden zu einem Schreckgespenst des gesamten Vorbereitungsdienstes, welches nachhaltig wirkt und noch Jahrzehnte später die Kolleg:innen heimsucht. Anstatt bei Unterrichtshospitationen eine Einsichtnahme in authentische Unterrichtsstunden zu ermöglichen, die die Grundlage für eine Beratung auf Augenhöhe bilden, werden allzu oft Showstunden orchestriert, die wenig Rückschlüsse auf die tatsächlichen Planungs- und Durchführungskompetenzen der Referendar:innen zulassen.
In unserer Session möchten wir, ausgehend von den Ergebnissen einer Befragung der Referendar:innen in unseren Seminaren, die Frage diskutieren, wie wir Unterrichtshospitationen als Ausbildungselement so gestalten können, dass sie als ein wirksames Instrument für die Professionalisierung von angehenden Lehrer:innen genutzt werden können.

Wir sind als Ausbilder:innen in der Lehrer:innenausbildung in unterschiedlichen Teilen Deutschlands tätig (Niederrhein – Ruhrgebiet – Brandenburg) und Unterrichtshospitationen sind unser tägliches Brot. In unserer Praxis haben wir festgestellt, dass das Potential dieses wirkungsvollen – darin sind wir uns sehr einig – Instruments anders genutzt werden muss, um die Professionalisierung von Referendar:innen, aber auch Lehrer:innen zu unterstützen.

Protokoll

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