Annette Hansen: Bis ihr’s könnt — Mastery Learning

Annette ​Hansen

Bis ihr’s könnt — Mastery Learning


Eine Klausur ist immer das Ende des Lernens. Was hier falsch war, war eben falsch und das spiegelt sich in einer schlechteren Note – weiter ist daraus nichts zu lernen. Beim Konzept von Mastery sieht das anders aus: Jeder und jede lernt solange, bis er/sie es kann. Dann geht es weiter zum nächsten Thema. Prüfungen sehen dann so aus: Ich gehe die Prüfung für ein bestimmtes Thema an, wenn ich bereit bin. Entweder schaffe ich sie dann mit Bravour, oder ich erkenne aus meinen Fehlern, was ich noch lernen muss, um es dann zu schaffen. So schlägt es Salman Khan vor*, und so ähnlich wird es wohl auch an manchen alternativen Schulen praktiziert.
Ist das auch etwas für die Regelschule? Und für die Uni? Wie würde das die Lernkultur ändern?
Lasst uns darüber nachdenken, welche Vor- und Nachteile das bringen würde, und wie es sich umsetzen ließe. Ich will nur einen kurzen Impuls geben – vor allem geht es mir um das gemeinsame Brainstorming.

*https://www.khanacademy.org/college-careers-more/talks-and-interviews/talks-and-interviews-unit/conversations-with-sal/v/lets-teach-for-mastery-not-test-scores-sal-khan

Ich unterrichte Japanisch an der Ruhr-Universität Bochum. Dass wir im Februar 2021 wegen Corona online prüfen mussten, hat mich zunächst sehr frustriert. Dann war aber meine Neugier geweckt, und ich habe angefangen, neue Prüfungsformen auszuprobieren. Bei einer Teilleistung für das laufende Sommersemester war es das Mastery-Format: Die Studierenden sollen in einer Videokonferenz eine Satzstruktur erklären. Wer schafft – gerne auch mit Nachfragen von mir unterstützt – bekommt 10 Punkte, wem es noch nicht gelungen ist, bekommt zwei Wochen später die nächste Chance.

Protokoll

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